Polendamm am Stelzistobel | Wald am Arlberg
Das Stelzistobel, ein gefürchteter Wildbach bei Wald, hat durch Unwetter oft Zerstörungen verursacht, darunter der Murgang 1877, der das Terrain erhob, und einen Bergsturz 1940, der den Bau des „Polendamms“ erforderlich machte.
Das im Bereich der Bergmähder von Glong entspringende Stelzistobel ist ein gefürchteter Wildbach, auf dessen Schwemmkegel große Teile des Ortes Wald errichtet sind. Der Name könnte darauf verweisen, dass vom Bach einst Holzrinnen auf Stelzen wegführten. Eine Besonderheit im mittleren Bereich des Stelzistobels ist das "Butzloch". Im Bachbett entsteht plötzlich ein Trichter, Geschiebemengen verschwinden und das milchige Wasser hält einige Zeit an. Dafür verantwortlich ist eine Gipsader, die den Berg durchzieht. Die Menschen früherer Zeiten konnten dies nicht wissen und machten für das Phänomen einen Geist (im Dialekt "Butz" genannt) verantwortlich.
Im Laufe der Jahrhunderte hat das Stelzistobel nach Unwettern oft für Zerstörungen gesorgt. Der größte Murgang ist 1877 überliefert, der das Terrain der Dorfstraße um gute fünf Meter erhöhte. 1934 wurde nach einem Murgang die Eisenbahnbrücke verschoben. 1940 ereignete sich im Tobel ein massiver Bergsturz, durch den sich sehr viel Material ansammelte, das durch Murgänge ins Tal befördert werden konnte. Aus diesem Grund mussten die bereits in den 1930er Jahren begonnen Verbauungsmaßnahmen intensiviert werden. In den Monaten nach dem Bergsturz wurde im östlichen Bereich des Baches ohne großen Maschineneinsatz ein Damm errichtet. Für die Arbeiten wurden Kriegsgefangene zum Arbeitseinsatz zwangsverpflichtet, weshalb das Werk zwischen der Dorf- und der Bundesstraße im Volksmund den Namen „Polendamm“ erhielt.
Adresse
Polendamm am Stelzistobel | Wald am Arlberg
6752 Wald am Arlberg